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News von beiden Clubs erhalten Sie unter der jeweiligen Homepage:   

 

FC St. Pauli: http://www.fcstpauli.com

 

SC Freiburg: http://www.scfreiburg.com

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Friedrichshafen am Bodensee

FC St. Pauli

Der FC St. Pauli ist kein Verein, der auf eine Vielzahl von Pokalen verweisen kann. Außer dem Oddset-Pokal konnte der Club bislang kaum etwas gewinnen. Doch der FC St. Pauli ist ein Verein, der es laut Umfragen geschafft hat, ohne Pokale und Meisterschaften 19 Millionen Menschen für sich zu begeistern. Der viel mehr darstellt als einen Sportverein. Nämlich ein Lebensgefühl. Der geliebt wird um seiner selbst Willen und nicht wegen Titeln und Triumphen. Die Strahlkraft des „Mythos St. Pauli“ reicht weit über die Hamburger Stadtgrenzen hinaus. Über 22.000 Menschen sind Mitglied beim FC St. Pauli. Fans in aller Welt halten dem Verein die Treue. Es gibt Fanclubs auf den Philippinen, in Norwegen, Indien und in New York.

Der Wandel des Stadtteils St. Pauli mit Beginn der 70er Jahre brachte immer mehr Künstler, Intellektuelle und Studenten in das Viertel. Darüber hinaus prägten auch mehr und mehr links-alternative Einflüsse durch Autonome, Anarchisten und Punker das Leben hier. Anfang der 80er Jahre wurden die ersten Häuser an der Hafenstraße besetzt, der Konflikt eskalierte 1987. Im Geist dieser Zeit entdeckten immer mehr Menschen links-alternativer Couleur den FC St. Pauli für sich.

Das Nicht-Vorhanden-Sein einer ausdifferenzierten Fankultur ermöglichte die Geburt einer stark von alternativen Einflüssen aus dem Stadtteil geprägten Fanszene, die dem Club seine Einzigartigkeit geben sollte. Die „neuen“ Fans bildeten den so genannten „schwarzen Block“ hinter den Trainerbänken auf der Gegengerade des Millerntor-Stadions und leiteten einen bislang nie dagewesenen Prozess ein, der die Politik ins Stadion holte. Mit Kreativität, Engagement, kritischem Geist, Spontaneität, Selbstironie und starkem politischen Bewusstsein entwickelte sich eine einzigartige Fanszene, die sich lautstark für ihren Club, aber auch für die Lösung von Problemen im Viertel, gegen Rechtsradikalismus und diezunehmende „Eventisierung“ des Fußballs einsetzte. Sinnbild für die Rebellion auf St. Pauli war die von Punker Doc Mabuse ins Stadion mitgebrachte Totenkopffahne, die seitdem für den FC St. Pauli steht.

Den Sprung über St. Pauli und Hamburg hinaus, in die Wohnzimmer der Republik schaffte der FC St. Pauli und mit ihm der Totenkopf Ende der 1980er Jahre, als der Privatsender RTL mit der Fußballsendung „Anpfiff“ die reine Berichterstattung mit bunten Themen anreicherte. Für die Fernsehmacher war der Club ein gefundenes Fressen. Das „Freudenhaus der Liga“, die „Freibeuter der Liga“ und die nahezu obligatorische „Paaaaadie“ am Millerntor ließen den FC St. Pauli nicht nur als den „anderen Club“ erscheinen, sondern verhalfen auch zum „Mythos St. Pauli“. Wobei es natürlich Ironie der Geschichte ist, dass gerade ein kommerziell ausgerichteter Privatsender das neue Image des Vereins transportierte.

Mit der Gründung des Fanladens St. Pauli vor über 25 Jahren etablierte sich zudem die organisierte Fanszene des Vereins. Diese behielt ihre kritische, politische Haltung bei. Das kam unter anderem zum Ausdruck, als der FC St. Pauli als erster Verein 1991 auf Antrag der „Fan-Initiative St. Pauli-Hamburg“ eine Stadionordnung verabschiedete, die rassistische und rechte Parolen oder Transparente untersagt. In dieser Phase etablierte sich der Verein als der „etwas andere Club“.

Die erste Dekade des neuen Jahrtausends war geprägt von einer sportlichen Achterbahnfahrt, wirtschaftlichem Absturz, Konsolidierung und Sanierung. Nach dem Bundesligaaufstieg 2001 folgte bis 2003 der Absturz in die 3. Liga.

Spätestens aber seit dem 6. Februar 2002 ist der Verein aus dem wohl bekanntesten Stadtteil der Hansestadt Hamburg weltberühmt. Damals schlug der Tabellenletzte am Millerntor den FC Bayern München, amtierender „Weltpokalsieger“, mit 2:1. Fortan nannten sich die Kicker aus dem hohen Norden „Weltpokalsieger-Besieger“, konnten allerdings dennoch den Abstieg in die 2. Bundesliga nicht verhindern. Und: Es ging für St. Pauli sogar bis in die Regionalliga Nord herunter. Darüber hinaus hatte der Verein vom „Kiez“ mit erheblichen Finanzproblemen zu kämpfen und drohte bis in die Oberliga abzustürzen. Abermals half der FC Bayern neben vielen anderen Gönnern und kam ohne Honorar zu einem Testspiel an die Elbe.

 

Kreativität mit der Retter-Kampagne, eine legendäre „Bokal- Saison“ und der Aufstieg in die 2. Liga 2007 ebneten den Weg zur Rettung, Konsolidierung und Sanierung des Vereins, der es 2010 sogar bis in die Bundesliga schaffte. 34 Spieltage und einen Derbysieg später ging es aber wieder zurück in Liga 2.

Die nächsten vier Jahre waren ebenfalls von Höhen und Tiefen geprägt: Während es in der Saison 2011/12 noch um den Aufstieg ging, waren die Spielzeiten 2012/13 und 2014/15 vom Kampf um den Klassenerhalt geprägt, den der Club nicht zuletzt aufgrund des besonderen Zusammenstehens zwischen Verein und Fanszene in beiden Fällen gewinnen konnte.

Die Grundlage für sportlichen Erfolg war und ist seriöses Wirtschaften. Der Bau der Süd- und der Haupttribüne mit Séparées und Business-Seats haben hierbei die Vermarktungsmöglichkeiten für den Club weiter erhöht und die Einnahmesituation des Vereins deutlich verbessert.

So hat sich der FC St. Pauli in den letzten Jahren mehr und mehr konsolidiert. Nach dem wirtschaftlichen Rekordergebnis, das der Verein aufgrund der Bundesliga-Saison in 2011 verzeichnen konnte, wurden auch in den folgenden Geschäftsjahren positive Betriebsergebnisse ausgewiesen. Der Verein ist wirtschaftlich gesund.

Nicht zuletzt dank der wirtschaftlichen Konsolidierung konnten weitere wichtige Infrastrukturprojekte angegangen werden, um den Verein bestens für die Zukunft zu rüsten. Mit dem Neubau der Gegengerade und dem Umbau der Nordtribüne bis Sommer 2015 wird das Stadion komplett modernisiert sein und höchsten Ansprüchen genügen. Es wird allerdings immer seinen besonderen Charme behalten, der ihm allein durch die Lage mitten im Viertel zu Teil wird.

Darüber hinaus wurden mit der Modernisierung des Trainingsgeländes an der Kollaustraße optimale Bedingungen für die Profis sowie der Nachwuchsteams geschaffen. Das neue Gebäude an der Kollaustraße erfüllt alle Erfordernisse, die an ein modernes Trainingszentrum für Profis und Nachwuchsleistungsmannschaften gestellt werden.

Daher ist der FC St. Pauli bestens aufgestellt, um auch in Zukunft erfolgreich Fußball spielen zu können.